Was mache ich gegen Ohrenschmerzen?


Viele Taucher klagen über Schmerzen in den Gehörgängen während ihres Tauchurlaubes und wissen oft keinen Rat. Daher sollte jeder Taucher etwas über dieses Thema wissen, damit eine Tauchreise nicht ein vorzeitiges und schmerzhaftes Ende nehmen muss.

Gerade in warmen Gewässern bekommen einige Taucher regelmäßig schmerzhafte Gehörgangsentzündungen. Oftmals ist die Ursache jedoch selbst verschuldet: verspäteter Druckausgleich im Ohr, der Ohrenschmalz wird häufig als unangenehm empfunden und gerne entfernt. Jedoch stellt der Schmalz eine natürliche Schutzschicht auch gegen Infektionen dar. Bei Benutzung der berüchtigten Wattestäbchen kommt hinzu, dass diese gelegentlich den Schmalz noch tiefer in den Gehörgang hinein schieben, als ihn nach draußen zu befördern.

 

Vorbeugung: Rechtzeitigen Druckausgleich im Ohr herstellen, um eine Überdehnung des Trommelfells zu vermeiden. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist hingegen das regelmäßige Ausspülen der Ohren nach den Tauchgängen mit klarem, sauberem Wasser. Hierzu sollte das gleiche Wasser verwendet werden, welches auch zum Trinken genutzt wird, und nicht das Wasser aus dem Hahn, da dies in einigen Ländern mit Keimen belastet sein kann. Außerdem sollte, gerade bei zugiger Luft eine Pudelmütze oder ähnliches als Windschutz getragen werden.

 

Die Verwendung von „Taucherohrentropfen“, die nach unterschiedlichen Mixturen gebraut werden, ist auch möglich, aber nicht unumstritten, da ein Teil der möglichen Inhaltsstoffe selbst einen reizenden Effekt auf die Gehörgangshaut ausüben kann. Vor allem der Alkohol, der zur Desinfektion beigemischt wird, reizt den Gehörgang, weil er ihn entfettet und austrocknet und damit empfindlicher macht. Besser ist Eisessig als Bestandteil, der ebenfalls desinfizierend wirkt, aber nicht reizt oder austrocknet, sondern das leicht saure Milieu des Gehörgangs unterstützt. Doch über die "richtige" Mischung streiten die Experten. Wichtig ist zudem die Pflege des Gehörgangs nach der Behandlung. Dafür ist z.B. ein Tropfen Olivenöl (aus der Apotheke) in jeden Gehörgang getropft, gut geeignet. Allerdings muss aber gesagt werden, dass die Wirksamkeit all dieser Ohrentropfen nicht wissenschaftlich bewiesen ist.

 

Abschließend sei noch erwähnt, dass in schweren Fällen auch Medikamente zur Behandlung mitgenommen werden können. Dies ist vor allem dann zu empfehlen, wenn aus Erfahrung die Neigung zu Gehörgangsentzündungen bekannt ist. Bekannt ist z.B. das Antibiotikum Panotile. Sollte man sich für ein Präparat mit gleichzeitig schmerzstillendem Zusatz entscheiden darf keinesfalls getaucht werden, weil dann das Empfinden für den notwendigen Druckausgleich gestört ist.

 

Quelle: aqua med

 

Grundsätzlich gilt: Frage Deinen Arzt oder wende dich an einen Apotheker 


Tipp: Den Druckausgleich im Ohr erreichst Du durch Zusammendrücken der Nase und gleichzeitiges Ausatmen durch die Nase. Der Mund bleibt dabei geschlossen. Durch den Pressdruck wölbt sich das Trommelfell nach außen. Der Wasserdruck, der auf das Trommelfell drückt, wird dadurch ausgeglichen und eine Überdehnung (=Schmerzen) des Trommelfells wird vermieden.